1.
Erkunde deinen Biorhythmus! Jeder hat am Tag bestimmte Leistungsspitzen,
die von Leistungs“tälern“ abgelöst werden. Es wäre nicht effektiv, wenn
man seine Leistungsspitzen mit unsinnigen Tätigkeiten verbringt und dann
versucht, in den Leistungs“tälern“ sein Lernpensum zu erledigen!
2.
Jeder Lernstoff sollte einen gefühlsmäßig positiven Inhalt, zumindest
aber eine positive Verpackung oder ein positives Assoziationsfeld haben.
3.
Jedes Lernen braucht Zeit (während der Erregungsimpuls zwischen den
Synapsen kreist und dabei chemisch fixiert wird.). Diese Schlussfolgerung begründet,
warum Wiederholungen von Lernstoff, z.B. in Form von Hausaufgaben, sinnvoll, ja
notwendig sein können.
4.
Denken heißt vor allen Dingen: Verknüpfung von Information zu höherwertigen
intelligenteren Informationen. Gut strukturierter Lernstoff wird viel leichter
behalten als unstrukturierter.
5.
An allen Lernvorgängen sollten möglichst viele Sinnesorgane und
damit Eingangskanäle beteiligt sein! Die Eingangskanäle müssen, wenn nötig,
an die Situation angepasst werden.
6.
Ähnliches muss mit entsprechendem Abstand gelernt werden. Ein Lehrer
wird ähnliche Lernstoffe nicht zur gleichen Zeit anbieten und begriffliche
Verwirrungen vermeiden.
7.
Jeder Schüler sollte wissen, dass es dem dauerhaften Lernerfolg schadet,
nur schubweise, z.B. vor Klassenarbeiten, zu lernen. Es muss so eine große
Menge an Stoff auf einmal "verdaut" werden, es hat sich meist zu viel
Material angesammelt, so dass die Gefahr von Interferenzen sehr hoch ist.
8.
Lernen gelingt am ehesten in einer stressarmen Atmosphäre, die gesunden
Leistungsstress nicht ausschließt. Beim Lernen sollte das Moment der Entdeckung
("Aha-Erlebnis") und der Freude im Mittelpunkt stehen. Angst ist ein
schlechter Lehrmeister.
2. Die
lineare Mitschrift
Zur
übersichtlichen Mitschrift gehören die folgenden Teile:
·
Datum der
Stunde
·
Thema der
Stunde
·
Tafelmitschrift
und/oder Lehrerdiktat
·
persönliche
Ergänzungen (aus Gespräch oder Diskussion heraus)
·
Hausaufgaben
·
Korrektur
·
Randsymbole
zur Markierung von Besonderheiten.
Tipps
für eine gute Mitschrift:
Keine wörtliche Mitschrift (Ausnahme: Tafelbilder)! Stattdessen:
Sehr wirkungsvoll: Testfragen formulieren!
3. Hausaufgaben
Mit Hausaufgaben
werden unterschiedliche Zwecke verfolgt:
a.
Übungsaufgaben sollen das im Unterricht erarbeitete Wissen vertiefen und festigen.
b.
Anwendungsaufgaben sollen helfen, das gelernte Wissen und die
erworbenen Fähigkeiten auf neue Lernsituationen zu übertragen.
c.
Ein Großteil der Hausaufgaben, vor allem in den geistes- und
gesellschaftswissenschaftlichen Fächern, dient der Vorbereitung der
Unterrichtsarbeit.
d.
Darüber hinaus ermöglichen die Hausaufgaben dem Schüler, seinen Lernerfolg
zu kontrollieren, Lücken festzustellen und diese durch Rückfragen im
Unterricht oder bei Mitschülern auszufüllen.
a.
Aufwärmphase
b.
Konzentrationsphase
c.
Lese- und Wiederholungsphase
d.
Pausen beachten und Abwechslungen schaffen
e.
Festen Arbeitsplatz und regelmäßige Arbeitszeiten vorsehen
a. Aufwärmphase
Grundsätzlich sollten am Anfang der Lernphase Inhalte
stehen, die aus sich heraus spontanes Interesse und Lernbereitschaft
herausfordern. Damit schafft man durch Erfolgserlebnisse Motivationen für die
weitere Arbeit.
b. Konzentrationsphase
In dieser zweiten Phase sind kompliziertere Stoffe zu
erledigen, die Konzentration, Ausdauer und Problem lösendes Verhalten
verlangen. Diese Anforderungen stellen zum Beispiel schriftliche Aufgaben, in
denen Rechnungen durchgeführt werden müssen oder bei denen es auf exakte
Formulierungen ankommt. Auch das Vokabellernen und Übersetzungen gehören in
diese Phase.
c. Lese- und Wiederholungsphase
Nach einem Schulmorgen sind die Möglichkeiten für ein
Arbeiten mit hoher Konzentration, bei dem neuer Wissensstoff erarbeitet oder
gelernt werden muss, begrenzt. Das schließt aber nicht aus, dass in einer
dritten Phase mehr routinemäßige oder wiederholende Arbeiten geleistet werden:
Wiederholungen, Lektüre, mündliche Vorbereitungen, Abheften und Aufarbeitung
der Mitschriften und praktische Arbeiten in musischen Fächern.
d. Pausen beachten und Abwechslungen schaffen
Die Erfahrung zeigt, dass planvolle Pausen auch beim geistig
arbeitenden Menschen die Arbeitsproduktivität erhöhen. Auf die Hausaufgaben
bezogen bedeutet das, dass während kurzer Pausen von 5-10 Minuten zwischen den
Arbeitsphasen der Stoff sich leichter im Gedächtnis verankert und sich außerdem
Erholung einstellt. In solchen Pausen kann man z.B. Folgendes tun:
• sich körperlich entspannen (sich räkeln, Muskeln anspannen, auf der Stelle
laufen...)
• eine Phantasiereise machen (Augen schließen, vielleicht Musik hören, sich
dabei an einen angenehmen Ort versetzen...)
• Obst essen, etwas trinken
• „Strichmännchen malen“...
Je länger die Hausaufgabenzeiten, desto länger
sollten auch die Pausen werden:
• 1. Pause: nach 20 Minuten Arbeit ca. 5 Minuten
• 2. Pause: nach 45 Minuten Arbeit ca. 10 Minuten
• 3. Pause: nach 60 Minuten Arbeit ca. 15 Minuten
• 4. Pause: nach 90 Minuten Arbeit ca. 30 Minuten
Ähnlich wirksam wie Pausen ist nach lernpsychologischen Erkenntnissen
die Abwechslung zwischen verschiedenen Stoffgebieten. Man weiß, dass zwischen
ähnlichen Stoffen, z.B. zwei Vokabelreihen "Ähnlichkeitshemmungen"
(Interferenzen) auftreten. Dies schließt man dadurch aus, dass man zwischen
zwei ähnliche Aufgaben, z.B. Vokabellernen für Englisch und Französisch, ein
ganz anderes Stoffgebiet einschiebt, z.B. Physik, Geschichte oder Mathematik.
e. Festen Arbeitsplatz und regelmäßige
Arbeitszeiten vorsehen
Wichtig für eine Erfolg versprechende Bewältigung der
Hausaufgaben sind ein fester Arbeitsplatz und festgelegte Arbeitszeiten. Ein
organisierter Arbeitsplatz bringt durch Gewöhnung zusätzliche Motivationen. Außerdem
befinden sich die notwendigen Hilfsmittel zur rechten Zeit am rechten Ort.
4. Regeln
lernen, Auswendiglernen
Eine Regel auswendig können heißt, sie mit eigenen Worten
und Beispielen darstellen können.
Wenn du eine Regel lernen willst, gehe wie folgt vor:
Viele
Sinne benutzen!
Auswendig lernen geht dann am besten, wenn wieder möglichst viele Sinne
beteiligt sind.
5. Vorbereitung
auf Tests, Klassenarbeiten
A.
Aufbereitung:
o
Themen
inhaltlich abwechseln
o
verschiedene
Quellen zusammenführen
o
Lernstoff
in sinnvolle Zusammenhänge bringen
B.
Einprägen :
o
keinen
neuen Stoff mehr hinzufügen
o
Wiederholen,
Einordnen, Wissenskontrolle
o
Prüfungsfragen
zusammenstellen
o
Probeprüfungen
durchführen und auswerten
C.
Wiederholen:
o
nur noch
mit den Aufzeichnungen arbeiten
o
Hauptziel:
Überblick
o
Probeprüfungen
über den Stoff kompletter Prüfungsfächer
o
(Ruhetag(e)
vor der Prüfung einhalten )
D.
Pausen :
o
dienen
der Erholung und Belohnung
o
bewirken,
dass sich der Lernstoff "setzt"
E.
Zeitreserve:
o
für
Unvorhergesehenes (damit der Vorbereitungsplan funktioniert, sollte eine größere Reserve unmittelbar vor der Arbeit geplant
werden...)
Viel Erfolg bei der Umsetzung!
Bei Rückfragen Mail an: K. Adler