Das Lernen lernen- Tipps für Lernmethoden

... zusammengestellt  für die Schüler und Eltern der Klasse 5/2
 1. Biologische und psychologische Grundlagen des Lernens und wichtige Folgerungen:

 1.   Erkunde deinen Biorhythmus! Jeder hat am Tag bestimmte Leistungsspitzen, die von Leistungs“tälern“ abgelöst werden. Es wäre nicht effektiv, wenn man seine Leistungsspitzen mit unsinnigen Tätigkeiten verbringt und dann versucht, in den Leistungs“tälern“ sein Lernpensum zu erledigen!

 2.   Jeder Lernstoff sollte einen gefühlsmäßig positiven Inhalt, zumindest aber eine positive Verpackung oder ein positives Assoziationsfeld haben.

 3.   Jedes Lernen braucht Zeit (während der Erregungsimpuls zwischen den Synapsen kreist und dabei chemisch fixiert wird.). Diese Schlussfolgerung begründet, warum Wiederholungen von Lernstoff, z.B. in Form von Hausaufgaben, sinnvoll, ja notwendig sein können.

 4.   Denken heißt vor allen Dingen: Verknüpfung von Information zu höherwertigen intelligenteren Informationen. Gut strukturierter Lernstoff wird viel leichter behalten als unstrukturierter.

 5.   An allen Lernvorgängen sollten möglichst viele Sinnesorgane und damit Eingangskanäle beteiligt sein! Die Eingangskanäle müssen, wenn nötig, an die Situation angepasst werden.

 6.   Ähnliches muss mit entsprechendem Abstand gelernt werden. Ein Lehrer wird ähnliche Lernstoffe nicht zur gleichen Zeit anbieten und begriffliche Verwirrungen vermeiden.

 7.   Jeder Schüler sollte wissen, dass es dem dauerhaften Lernerfolg schadet, nur schubweise, z.B. vor Klassenarbeiten, zu lernen. Es muss so eine große Menge an Stoff auf einmal "verdaut" werden, es hat sich meist zu viel Material angesammelt, so dass die Gefahr von Interferenzen sehr hoch ist. 

8.  Lernen gelingt am ehesten in einer stressarmen Atmosphäre, die gesunden Leistungsstress nicht ausschließt. Beim Lernen sollte das Moment der Entdeckung ("Aha-Erlebnis") und der Freude im Mittelpunkt stehen. Angst ist ein schlechter Lehrmeister.

2.  Die lineare Mitschrift

Grundregeln

Zur übersichtlichen Mitschrift gehören die folgenden Teile:

·         Datum der Stunde

·         Thema der Stunde

·         Tafelmitschrift und/oder Lehrerdiktat

·         persönliche Ergänzungen (aus Gespräch oder Diskussion heraus)

·         Hausaufgaben

·         Korrektur

·         Randsymbole zur Markierung von Besonderheiten.

 Tipps für eine gute Mitschrift:

Keine wörtliche Mitschrift (Ausnahme: Tafelbilder)! Stattdessen:

Sehr wirkungsvoll: Testfragen formulieren!

 

 3. Hausaufgaben

Mit Hausaufgaben werden unterschiedliche Zwecke verfolgt:

a.     Übungsaufgaben sollen das im Unterricht erarbeitete Wissen vertiefen und festigen.

b.     Anwendungsaufgaben sollen helfen, das gelernte Wissen und die erworbenen Fähigkeiten auf neue Lernsituationen zu übertragen.

c.     Ein Großteil der Hausaufgaben, vor allem in den geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Fächern, dient der Vorbereitung der Unterrichtsarbeit.

d.     Darüber hinaus ermöglichen die Hausaufgaben dem Schüler, seinen Lernerfolg zu kontrollieren, Lücken festzustellen und diese durch Rückfragen im Unterricht oder bei Mitschülern auszufüllen.

Hausaufgaben zweckmäßig aufteilen

a.     Aufwärmphase

b.     Konzentrationsphase

c.     Lese- und Wiederholungsphase

d.     Pausen beachten und Abwechslungen schaffen

e.     Festen Arbeitsplatz und regelmäßige Arbeitszeiten vorsehen

a. Aufwärmphase

Grundsätzlich sollten am Anfang der Lernphase Inhalte stehen, die aus sich heraus spontanes Interesse und Lernbereitschaft herausfordern. Damit schafft man durch Erfolgserlebnisse Motivationen für die weitere Arbeit.

 

b. Konzentrationsphase

In dieser zweiten Phase sind kompliziertere Stoffe zu erledigen, die Konzentration, Ausdauer und Problem lösendes Verhalten verlangen. Diese Anforderungen stellen zum Beispiel schriftliche Aufgaben, in denen Rechnungen durchgeführt werden müssen oder bei denen es auf exakte Formulierungen ankommt. Auch das Vokabellernen und Übersetzungen gehören in diese Phase.


c. Lese- und Wiederholungsphase

Nach einem Schulmorgen sind die Möglichkeiten für ein Arbeiten mit hoher Konzentration, bei dem neuer Wissensstoff erarbeitet oder gelernt werden muss, begrenzt. Das schließt aber nicht aus, dass in einer dritten Phase mehr routinemäßige oder wiederholende Arbeiten geleistet werden: Wiederholungen, Lektüre, mündliche Vorbereitungen, Abheften und Aufarbeitung der Mitschriften und praktische Arbeiten in musischen Fächern.


d. Pausen beachten und Abwechslungen schaffen

Die Erfahrung zeigt, dass planvolle Pausen auch beim geistig arbeitenden Menschen die Arbeitsproduktivität erhöhen. Auf die Hausaufgaben bezogen bedeutet das, dass während kurzer Pausen von 5-10 Minuten zwischen den Arbeitsphasen der Stoff sich leichter im Gedächtnis verankert und sich außerdem Erholung einstellt. In solchen Pausen kann man z.B. Folgendes tun:
• sich körperlich entspannen (sich räkeln, Muskeln anspannen, auf der Stelle laufen...)
• eine Phantasiereise machen (Augen schließen, vielleicht Musik hören, sich dabei an einen angenehmen Ort versetzen...)
• Obst essen, etwas trinken
• „Strichmännchen malen“...
Je länger die Hausaufgabenzeiten, desto länger sollten auch die Pausen werden:
• 1. Pause: nach 20 Minuten Arbeit ca. 5 Minuten
• 2. Pause: nach 45 Minuten Arbeit ca. 10 Minuten
• 3. Pause: nach 60 Minuten Arbeit ca. 15 Minuten
• 4. Pause: nach 90 Minuten Arbeit ca. 30 Minuten
Ähnlich wirksam wie Pausen ist nach lernpsychologischen Erkenntnissen die Abwechslung zwischen verschiedenen Stoffgebieten. Man weiß, dass zwischen ähnlichen Stoffen, z.B. zwei Vokabelreihen "Ähnlichkeitshemmungen" (Interferenzen) auftreten. Dies schließt man dadurch aus, dass man zwischen zwei ähnliche Aufgaben, z.B. Vokabellernen für Englisch und Französisch, ein ganz anderes Stoffgebiet einschiebt, z.B. Physik, Geschichte oder Mathematik.

 

e. Festen Arbeitsplatz und regelmäßige Arbeitszeiten vorsehen

Wichtig für eine Erfolg versprechende Bewältigung der Hausaufgaben sind ein fester Arbeitsplatz und festgelegte Arbeitszeiten. Ein organisierter Arbeitsplatz bringt durch Gewöhnung zusätzliche Motivationen. Außerdem befinden sich die notwendigen Hilfsmittel zur rechten Zeit am rechten Ort.

 

 

4. Regeln lernen, Auswendiglernen

Eine Regel auswendig können heißt, sie mit eigenen Worten und Beispielen darstellen können.

 

Wenn du eine Regel lernen willst, gehe wie folgt vor:

Viele Sinne benutzen!
Auswendig lernen geht dann am besten, wenn wieder möglichst viele Sinne beteiligt sind.

5. Vorbereitung auf Tests, Klassenarbeiten

A.  Aufbereitung:

o        Themen inhaltlich abwechseln

o        verschiedene Quellen zusammenführen

o        Lernstoff in sinnvolle Zusammenhänge bringen

B.  Einprägen :

o        keinen neuen Stoff mehr hinzufügen

o        Wiederholen, Einordnen, Wissenskontrolle

o        Prüfungsfragen zusammenstellen

o        Probeprüfungen durchführen und auswerten

C.  Wiederholen:

o        nur noch mit den Aufzeichnungen arbeiten

o        Hauptziel: Überblick

o        Probeprüfungen über den Stoff kompletter Prüfungsfächer

o        (Ruhetag(e) vor der Prüfung einhalten )

D.  Pausen :

o        dienen der Erholung und Belohnung

o        bewirken, dass sich der Lernstoff "setzt"

E.   Zeitreserve:

o        für Unvorhergesehenes (damit der Vorbereitungsplan funktioniert, sollte eine größere Reserve unmittelbar vor der Arbeit geplant werden...)

 Viel Erfolg bei der Umsetzung!

Bei Rückfragen Mail an: K. Adler

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